Über die Erde, durch Deutschland und in die eigene Lebenswelt: Die Reise durch die Welt der Rohstoffe ist vielschichtig. Die Exponate und interaktiven Elemente der Ausstellung vermitteln Wissen, regen zum Nachdenken und Mitmachen an.

"Rohstoffe sichern uns den bequemen Alltag und gehören seit der Steinzeit wie Brot und Wasser zum Leben dazu. Die Ausstellung führt in den Status und die Zukunft der Rohstoffnutzung ein, zeigt Studienmöglichkeiten und spannende Forschungsfelder auf", erklärt Bergbau-Professor Carsten Drebenstedt. Die Ausstellung „Vom Salz des Lebens“ wurde von der Professur für Bergbau - Tagebau initiiert und mit vielen Helfern umgesetzt. „Rohstoffe bleiben auf absehbare Zeit in unserem Leben unverzichtbar. Wir haben es aber in der Hand, den Bedarf zu reduzieren, durch eigenes bewusstes Handeln und durch die Weiterentwicklung der Wissenschaft, für mehr Energie- und Materialeffizienz", so Drebenstedt.

Die Einstellung des Metallerzbergbaus, das Ende der heimischen Steinkohle und der Ausstieg aus Braunkohle in Deutschland führen zu einem trügerischen Bild, denn Deutschland ist weiterhin drittgrößter Rohstoffverbraucher der Welt und deckt seinen Rohstoffhunger an Metallen, Energierohstoffen und Industriemineralen aus dem Ausland, wo die Rohstoffe unter teilweise fragwürdigen Bedingungen abgebaut werden und dem unsicheren Welthandel unterworfen sind. Auf der anderen Seite verfügt Deutschland über ein Potenzial an vielen wirtschaftsstrategischen Rohstoffen, wie Lithium, Zinn, Wolfram, Kupfer, Flußspat oder den in Freiberg entdeckten Elementen Indium und Germanium. Neben konventionellen Primärlagerstätten wird auch die Aufbereitung von Abfälle für Recycling wirtschaftlich immer lohnenswerter. Doch die Rohstoffgewinnung im Inland trifft auf zunehmenden Wiederstand der Verbraucher dieser Rohstoffe. „Dieser fehlenden Akzeptanz möchten wir entgegen wirken – mit Wissen, das zum Nachdenken anregt“, so Professor Carsten Drebenstedt.

Begleitende Angebote für Schulen

Insbesondere junge Menschen sollen für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen sensibilisiert und für das spannende Themenfeld begeistert werden: Welche Rohstoffe werden für neue Technologien wie Smartphone und E-Bike eigentlich benötigt, wo kommen sie her und unter welchen Bedingungen werden sie abgebaut? Welche Rolle können heimische Rohstoffe bei der Bedarfsdeckung spielen und was kann ich selbst tun, um den Rohstoffbedarf zu reduzieren? Wie innovativ ist Rohstoffforschung und wo kann man das lernen?

Mit speziellen Führungen und Arbeitsmaterialien richtet sich die Ausstellung insbesondere an Schüler/innen ab der Mittelstufe für die Unterrichtsfächer Geografie, Chemie und Wirtschaft. Daneben gibt es ergänzende Vorträge und Veranstaltungen für alle Interessierten, deren Termine jeweils vorab bekannt gegeben werden.

Hintergrund

„Vom Salz des Lebens“ ist eine Dauerausstellung der TU Bergakademie Freiberg und ergänzt inhaltlich den Freiberger Standort zur 4. Sächsischen Landesausstellung, die ab dem 11. Juli beginnt. Die Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtages beschlossenen Haushalts im Rahmen der Sächsischen Rohstoffstrategie. Ute Baumgarten von der Agentur Textwerkstatt erstellte das Rahmenkonzept und die erklärenden Texte. Grafikerin Anke Meschede (element79) gestaltete die interaktiven, erlebbaren Module der Ausstellung. Nicole Kluge und Kirsten Helmstedt waren an der Schnittstelle zwischen den graphischen Entwürfen und deren Umsetzung in reale Ausstellungselemente tätig. Firmen aus der Region haben die Ausstellungselemente gebaut. Der Förderverein Himmelfahrt-Fundgrube stellt den Ausstellungsraum zur Verfügung.