Vom 9. April bis zum 31. Dezember 2022 ist in der terra mineralia eine neue Sonderausstellung mit dem Titel „in natura – in nexu – in artes“ zu sehen. Sie zeigt Bilder des Schweizer Künstlers und Mineraliensammlers Dr. Kuno Stöckli.

Die Kunstwerke sind Teil der Kuno-Stöckli-Stiftung, die im vergangenen Jahr an die TU Bergakademie Freiberg überging. Dazu gehören über 300 Aquarelle, Aquatintas, Drucke und Grafiken. Eine Auswahl (111 Bilder) sowie einen ersten Teil (ca. 30 Stück) der umfangreichen Beryllsammlung des fast 90-jährigen Künstlers können Besuchende in der Sonderausstellung bestaunen.

Die Bilder des Künstlers sind geprägt von geometrischen Figuren, Strukturen und Kristallformen. „Sie verbinden Mineralogie und Kunst auf eine ganz besondere Weise“, erklärt Kustos Andreas Massanek. Die Natur selbst war Dr. Kuno Stöcklis wichtigste Inspiration für seine künstlerischen Werke, in denen er gern Gegensätze (geordnet-ungeordnet, konstruiert-zufällig oder senkrecht-waagerecht) kombiniert. „Mit der Welt der Kristalle und Mineralien eröffnete sich mir ein völlig neuer künstlerischer Horizont. Ich fing an, diese zu sammeln, zu schleifen und ihre Struktur zu analysieren. Die dort verborgenen geometrischen Formen und Farben brachte ich auf Papier und integrierte dort auch ausgewählte Steinscheiben. Daraus entstand ein einzigartiger Dialog zwischen Malerei und Steinen mit Millionen Jahre altem Ursprung“, erklärt Kuno Stöckli seine Kunst.

Die Bilder werden in der neuen Sonderausstellung daher auch zusammen mit den Beryllen Stöcklis präsentiert. „In fünf Themenbereichen zeigen wir den Besuchern die künstlerische Entwicklung von Kuno Stöckli und seine malerischen Inspirationen. Die Stationen befassen sich mit den geometrischen Formen vom Dreieck über das Oktagon, mit der Geologie, mit der Welt der Kristalle bis hin zur Verbindung von Kunst und Natur und mit der Beryllsammlung“, erklärt Geschäftsführerin Andrea Riedel.

Zum Künstler Dr. Kuno Stöckli

Der 1934 in Aesch bei Basel geborene Mineraliensammler wuchs in Thun auf. Für eine Lehrerausbildung kehrte er von 1949 bis 1954 in seinen Heimtkanton Luzern zurück. An der Hochschule für Gestaltung Basel erlangte er 1967 das Diplom für das Höhere Lehramt in Zeichnen, Schrift und Handarbeit. Dort sammelte er erste künstlerische Erfahrungen in der informellen Malerei, die er in seinem Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Soziologie an der Universität Basel von 1968-1974 weiter vertiefte. Nach seiner Dissertation 1974 über Buchmalerei im 12. Jahrhundert richtete er seinen Fokus dann mehr auf die Architektur und die Symmetrie.

Nach seinem Abschluss war Dr. Kuno Stöckli als Dozent im Fachbereich Bildende Kunst und Didaktik des Zeichnens in der Zürcher Lehrerbildung tätig. Während dieser Zeit unternahm er mehreren Reisen in verschiedene Länder und schaute sich unter anderem die Pyramiden früherer Inka- und Maya-Kulturen an, studierte den Vulkanismus, besuchte das Castel del Monte in Apulien und tauchte in die brasilianische Welt der Kristalle ein, wo er seine Sammelleidenschaft für Berylle entdeckte. Sein Blick richtete sich bei diesen Reisen immer wieder auf die geometrische Formen, Linien, Strukturen, Drehungen und Spiegelungen. Seine Eindrücke brachte er in zahlreichen Gemälden zum Ausdruck. Mit seinen Bildern nahm er von 1965-1986 erfolgreich an allen jurierten Kantonalen Kunstausstellungen und Ausstellungen der Basler Künstler teil. Dabei blieb er stets unabhängig vom Kunstmarkt. Mit dem Dozieren finanzierte er seinen Lebensunterhalt, mit dem Bilderverkauf die Ateliermiete und gutes Material.

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