ESA-Astronaut Dr. Thomas Reiter ist Mitglied des Beirates zur Initiative ERIS – European Research Institute for Space Resources, mit der sich die TU Bergakademie Freiberg im Verbund mit weiteren Einrichtungen um Mittel für ein neues Großforschungszentrum in den sächsischen Kohleregionen bewirbt.
Im Rahmen einer Beiratssitzung am 7. und 8. September in Görlitz fand eine öffentliche Gesprächsrunde statt, zu der neben Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen und Kommunen auch die Bevölkerung eingeladen war, sich über das geplante Vorhaben zu informieren. Im Erfolgsfall stehen bis 2038 mehr als 1,1 Milliarden Euro für den Aufbau des neuen Großforschungszentrums ERIS zur Verfügung. Die Entscheidung soll im Oktober fallen. Zwei der sechs in der Finalrunde stehenden Initiativen sollen dann gefördert werden.
Mit der Vorstellung des Vorhabens konnten Dr. Thomas Reiter und das Team von ERIS anhand vielfältiger Beispiele aufzeigen, welche Entwicklungspotenziale Raumfahrttechnologien auch für das Leben auf der Erde haben und welche Ausstrahlungseffekte bestehende Zentren der Raumfahrtforschung auf die wirtschaftliche Entwicklung ihres regionalen Umfelds hatten und haben. Da die speziell in ERIS zu entwickelnden Technologien in vielen Bereichen an bestehende Kompetenzen der Kohleregionen anknüpfen, eignen sich diese perfekt für die Ansiedlung des neuen Zentrums sowie entsprechender Industrie. Mit der besonderen Attraktivität des Themas Raumfahrt für Investitionen und Fachkräfte bietet ERIS der Kohleregion eine Vision und Zukunftsperspektive für einen erfolgreichen Strukturwandel.
Zur Idee eines European Research Institute for Space Resources
ERIS ist eine der sechs Initiativen, die sich für die beiden neu zu schaffenden Großforschungseinrichtungen in den sächsischen Kohleregionen bewerben. Im Projekt sollen die in der Lausitz vorhandenen Kenntnisse und Expertisen der ansässigen Firmen genutzt werden, um innovative Lösungen für Technologien des künftigen Lebens auf anderen Planeten und für die Ressourcenschonung auf der Erde zu entwickeln.
Für die Festlegung der inhaltlichen Ausrichtung führen das BMBF, der Freistaat Sachsen und das Land Sachsen-Anhalt derzeit den zweistufigen themenoffenen Wettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ durch. Die in Förderphase I ausgearbeiteten Konzepte werden durch externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begutachtet. Auf dieser Basis entscheiden Bund und das Sitzland über die Förderung der beiden besten Konzepte, die ab 2023 in die Aufbauphase starten. In dieser dreijährigen Aufbauphase werden die rechtliche Gründung und die anschließende institutionelle Förderung vorbereitet. Die Aufbauphase kann bei Bedarf um drei Jahre verlängert werden. Aus dem Strukturstärkungsgesetz stellt der Bund bis einschließlich 2038 je 1,1 Milliarden Euro pro Zentrum bereit.
- Mehr zum Projekt
- Informationen zum Bund-Länder-Wettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region“