Forschende der TU Bergakademie Freiberg untersuchen Sedimentproben aus ehemaligen Bergbauseen im Erzgebirge auf ihre Verwertbarkeit als Metalle, Baustoffe oder Dünger. Start der Messkampagne war Ende August am Hüttenteich Berthelsdorf bei Freiberg.

„Unser Ziel ist es, die Hinterlassenschaften des Bergbaus in Gewässern auf vernünftige Art und Weise in den Nutzungsprozess zurückzuführen“, erklärt Projektleiter Prof. Traugott Scheytt. „In dem ehemaligen Bergbausee lagern sich immer wieder Sedimente ab. Diese werden in der Praxis abgebaggert und auf Deponien gebracht“, erklärt Traugott Scheytt.

Dabei könnten Bestandteile der Sedimente weiter verwertet werden. „Dafür müssen wir wissen, welche Bestandteile enthalten sind, wie sie sich voneinander trennen lassen und wie aus den Bestandteilen Wertstoffe gewonnen und Giftstoffe entfernt werden können“, erklärt der Hydrogeologe. Umfangreiche Analysen des Probematerials sollen das nun zeigen. Ein Teil der Ablagerungen könnte beispielsweise in der Ziegelindustrie verwendet werden. Sand oder Ton könnten als Keramikrohstoff dienen; andere Bestandteile als Kompost.

Die Sedimentproben werden nun in den Laboren der Projektpartner untersucht, sodass das Team bis Ende 2025 konkrete Verwertungsstrategien vorschlagen kann. Mit ersten Ergebnissen der Analysen rechnet das Team gegen Ende 2023.

Hintergrund zum Forschungsprojekt ResuS


Ziel des BMBF-Projektes ResuS – Recycling von subhydrischen Sedimenten ist es, die Sedimente entsprechend verschiedener Technologien und eines ganzheitlichen Konzeptes so aufzubereiten, dass eine vielfältige Verwertung für möglichst große Sedimentmengen sichergestellt wird. Das Projekt verfolgt dabei den Ansatz, die Gesamtheit des Sediments und damit nicht ausschließlich potentielle Wertelemente wie Blei und Zink als Rohstoffe zu verwerten. Auf Grundlage der analytischen Befunde am Entwicklungsstandort der Revierwasserlaufanstalt Freiberg werden infrage kommende Verwertungsoptionen ermittelt, nachfolgend verwertungsspezifische und rechtliche Rahmenbedingungen geklärt und daraus die Parameter für ein Verwertungskonzept definiert.

Das Projekt wird im Programm WIR! (Wandel durch Innovation in der Region) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Angesiedelt ist das Forschungsprojekt unter dem Dach des Forschungsverbunds recomine am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR).

https://www.recomine.de/projekte/projektdetail/resus