Besucherinnen und Besucher der Mineralienausstellung der TU Bergakademie Freiberg und alle Interessierten erfahren ab heute in fünf neu gestalteten Vitrinen, wo feuerfeste Werkstoffe aus Keramik eingesetzt werden – und wie sie dank innovativer Forschung im Graduiertenkolleg Feuerfest Recycling wiederverwendet werden können.
Ohne sie geht nichts in der Stahl-, Aluminium-, Glas- oder Zementproduktion. Trotzdem sind sie kaum bekannt. Es geht um feuerfeste Werkstoffe und um deren Recycling. In den neu gestalteten Vitrinen im Foyer der terra mineralia zeigen Doktorandinnen und Doktoranden der TU Bergakademie Freiberg unter anderem, was man unter feuerfesten Werkstoffen versteht, aus welchen Rohstoffen sie bestehen und wo sie zum Einsatz kommen.
„Feuerfeste Materialien sind stille Helden. Als Material für Ausmauerungen beispielweise in der Stahl- oder Aluminiumproduktion bestimmen sie die Qualität und Effizienz der Endprodukte“, sagt Keramik-Professor Christos Aneziris. „Die Ausstellung in der terra mineralia zeigt, wie sowohl das Recycling, also die Wiederverwendung in artgleichen Hochtemperaturwerkstoffen, als auch das Upcycling, also die stoffliche Aufwertung von feuerfesten Materialien in metallurgischen Prozessen durch innovative Forschung verbessert werden kann.“
Wie aus Mineralen ein High-Tech Material wird
Gestaltet wurde die Ausstellung von Doktorandinnen und Doktoranden in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Graduiertenkolleg. „Ziel der Ausstellung ist es, auf die Existenz und die Bedeutung feuerfester Werkstoffe aufmerksam zu machen. Gespräche im Rahmen der diesjährigen Nacht der Wissenschaft und Wirtschaft haben gezeigt, dass es ein hohes Interesse an den Forschungsaktivitäten der TU Bergakademie Freiberg gibt. Da feuerfeste Werkstoffe aus natürlichen Rohstoffen bestehen, ergibt sich zudem ein direkter Bezug zur terra mineralia“, erklärt Alexander Schramm, einer der Doktoranden des Graduiertenkollegs GRK 2802 und Autor der Ausstellung.
Der jährliche Verbrauch feuerfester Werkstoffe liegt bei 28 Millionen Tonnen, wobei nur etwa 7 Prozent recycelt werden. Eine Aufgabe der Forschungsgruppe ist es, den Einfluss der Verwendung recycelten Materials auf die Materialeigenschaften der feuerfesten Werkstoffe sowie auf die Qualität der Endprodukte zu untersuchen. „Knappe Ressourcen und die Notwendigkeit der zur Senkung des Energiebedarfs und der CO2-Emmissionen fordern die Feuerfestindustrie extrem heraus. Die Forschung auf dem Gebiet der feuerfesten Materialien trägt dazu bei, neue Hybrid-Brenntechnologien zu entwickeln und smarte Recycling-Konzepte für industrielle Hochtemperaturprozesse bis 2.000 Grad Celsius effizient einzusetzen.“
Besucherinnen und Besucher können die Mini-Ausstellung ab dem 29. August bis Ende 2024 ohne Eintritt im Foyer der terra mineralia besichtigen.
Die Ausstellung ist Teil des Jubiläumsjahrs 2024 der terra mineralia.