Um 2.58 Uhr zeichnet das Messgerät am St. Benno-Gymnasium Dresden, rund einen Kilometer von der Carolabrücke entfernt, in der Nacht zum 11. September eine Erschütterung mit einer Lokalmagnitude von 0,4 auf. Damit sind die Stöße mit einem sehr schwachen Erdbeben vergleichbar. Das Gymnasium ist Teil eines RaspberryShake-Seismometer-Netzwerkes an sächsischen Schulen, das vom Institut für Geophysik und Geoinformatik der TU Bergakademie Freiberg ins Leben gerufen wurde. Schülerinnen und Schüler sowie alle Interessierten können das aktuelle lokale Ereignis damit online genau nachvollziehen.

„Mit den Messergebnissen aus Dresden lässt sich die Zeit des Brückeneinsturzes auf die Sekunde genau bestimmen. Da es vor Ort keine Stationen des professionellen Überwachungsnetzes gibt, die das Ereignis vollständig aufzeichnen konnten, liefert das Mini-Seismometer am St. Benno-Gymnasium wertvolle Zusatzinformationen“, sagt Dr. Olaf Hellwig, der das Schulprojekt betreut und die Magnitude der Erschütterungen aufgrund des Brückeneinsturzes berechnet hat.

Schülerinnen und Schüler, aber auch alle, die sich für Erdbeben interessieren, können damit nachvollziehen, wann das Ereignis passierte und wie man solche Ereignisse schon mit einfachen Messgeräten aufzeichnen kann.

Neben der Registrierung aus Dresden wurde das Ereignis auch im Osterzgebirge am 24 Kilometer entfernten seismologischen Observatorium Berggießhübel der TUBAF gemessen. „Dort sind die Wellen allerdings schon so abgeschwächt, dass nur noch die vergleichsweise starken Oberflächenwellen mit Mühe zu erkennen sind. Diese trafen in Berggießhübel zirka 10 Sekunden später als am St. Benno-Gymnasium ein.“


https://tu-freiberg.de/news/mini-erdbebenmessgeraet-der-tubaf-misst-einsturz-der-carolabruecke